Ich bin seit 4 Jahren Nichtraucher. Bis vor dem Rauchende habe ich zwischen 10 und 40 Zigaretten am Tag konsumiert. Im Schnitt aber so um die 20. Angefangen hat es wie bei so ziemlich jeden. Mit 13 oder 14 mal ne Kippe. Das ist cool.
Mit dem Aufhören war es dann so eine Sache. Ich habe praktisch mit jeder Zigarette aufgehört. Erfolge gab es nur, wenn ich gewettet habe. Ich habe fast alle Wetten gewonnen. Dann aber zur Belohnung eine geraucht. Es war auch kein Problem eine Woche oder einen Monat aufzuhören. Auf Dauer war es fast unmöglich.
Aber dann kam der Tag, an dem ich so richtig mies drauf war. Ich hatte Fieber, Husten, Schupfen – kurz ich war krank. Nachdem ich einen ganzen Tag das Bett nicht verlassen hatte und auch keine Zigaretten im Haus waren, wollte ich, auf dem Rückweg vom Arzt, gleich noch Kippen besorgen. Am Zigarettenautomaten waren schon 2 Euro versenkt und ich wollte gerade den nächsten nachlegen, da ging mir durch den Kopf, wie bekloppt man doch so ist. Ich habe fast 2 Tage nicht geraucht und kaufe, krank wie ich bin, Drogennachschub. Da habe ich die Kohle mir wieder zurückgeben lassen und mir gesagt: Jetzt bin ich Nichtraucher.
Da habe ich mir ein Eigentor geschossen. Bei jeder Gelegenheit, die in einer Zigarette enden konnte, habe ich auch eine gesucht. Da war guter Rat teuer. Also die offensive Tour. Ich verkündete jedem, wirklich jedem, dass ich nicht mehr rauche. Alle haben einen lustigen Kommentar dazu abgegeben und mir zu verstehen gegeben, dass ich das eh nicht schaffe. Damit war mein Ehrgeiz geweckt. Nur die passiven Kneipenzigaretten, sonst habe ich nie wider eine geraucht.
Aus meiner Erfahrung heraus ist es nicht wichtig, wann und warum man aufhören will, sondern wie. Bei mir war es der selbst ausgeübte Druck durch die Verkündung meiner Nichtrauchertätigkeit. Auch habe ich mir keine Sorgen wegen Gewicht, Prestige oder Anerkennung gemacht. Ich habe das ja für mich getan. Nach 2 Jahren ist mir aber das Problem mit dem Gewicht doch auf die Nerven gefallen. Ich hatte seit dem fast 10 Kilo zugenommen. Aber sonst ging es mir gut. Ich war so einigermaßen entwöhnt und hatte auch keinen Bedarf mehr.
Also Aktion neuer Mensch: Ein Ernährungsplan, ein Fitnessprogramm und Disziplin sorgten dafür, dass ich fast das Gewicht von mir als Raucher wieder erreicht habe. Jetzt ist es so, dass ich mich richtig als Nichtraucher fühle und keinen Bedarf an Nikotin verspüre. Die Welt ist ein ganzes Stück größer geworden, da ich auf viele Zwänge nicht mehr eingehen muss. Meine Umwelt und auch meinen Körper empfinde ich ganz anders. Das Leben ist schön…
Mit freundlichen Grüßen
Steffen
Alle Rauchfrei- & Nichtraucherberichte sind persönliche Meinungsäußerungen, die uns von ehemaligen Rauchern zur Verfügung gestellt wurden, um durch die Veröffentlichung ihrer individuellen Erfahrungen anderen Rauchern beim Rauchen aufhören zu helfen. Rauchfrei.de macht sich die Meinungen nicht zu eigen. Berichte können bei Bedarf um Tippfehler bereinigt oder um Unwesentliches gekürzt worden sein. mehr persönliche Nichtraucher Erfolgsgeschichten
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