Matija (19) „Meine persönliche Rauchergeschichte“

Erfolgsgeschichten mit dem Rauchen aufgehört

[Meine Rauchergeschichte]
Als
ich angefangen habe, war ich sehr jung (12) und schon mit 13 oder 14 war ich dann komplett abhängig von der Zigarette. Die meisten Kinder in dem Alter wussten nicht mal wie das Rauchen funktioniert. Die Sucht kam dann schleichend. Erst mal haben wir einfach so geraucht, weil es ein anderes Gefühl war mit dem Glimmstängel. Man hat sich ständig eingeredet, dass man doch jederzeit aufhören könnte. Wenn ich heute Jugendliche in diesem Alter rauchen sehe, schüttel ich den Kopf,obwohl ich selber so war. Das Umfeld spielte dabei eine große Rolle, da ich ein Freundeskreis hatte, wo man eben solche Sachen wie Trinken, Rauchen, Drogen etc. gemacht hat. Alles „eigentlich“ normal in jungen Jahren.
Es wurde immer mehr und ich hielt das Niveau mit den Kippen auf 10 – 25 (an Wochenenden) am Tag.Die Jahre vergingen und ich habe es nicht mal bemerkt, wie lange ich schon rauche und mit 19 merkte ich immer mehr Veränderungen!!!! 
 
[Körperliche Veränderungen in dieser Zeit ]
1. Ich bemerkte das mein linker Arm schlechter als der rechte durchblutet wird d.h. er bekommt ein leichtes Kribbeln in den Fingerspitzen beim Anwinkeln. Und die Adern traten hervor mehr als an anderen Körperteilen. 
2. Meine Haut sieht für mein Alter ziemlich alt aus, ich hab schon die ersten Falten auf der Stirn. Hört sich komisch an ist aber so. 
3. Kondition ist komplett im Keller. Ich kann nicht mal mehr 1 Stunde Fußball spielen am Stück ohne, dass ich eine Pause brauche. 
4. Das Geld war immer so schnell weg: Aber ich war dran gewohnt für Kippen Geld auszugeben 
 
[Wie ich aufgehört habe und was mir den Ansporn gegeben hat]
Jetzt habe ich vor ungefähr 3 Monaten aufgehört und das nach so vielen Jahren. Der Anfang war garnicht mal so schwer und ich habe im ersten die „von jetzt auf nachher“– Aufhörmethode benutzt. Im ersten Monat habe ich mich erwischt bei 5 Kippen. Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass ich paar Bier getrunken habe. Das mit dem Alkohol muss man auch lassen, weil sonst ist die Versuchung zu groß. Also, dass man mit Alkohol nebenher aufhört, hat ein ganz netten Nebeneffekt. Alkohol tut ja auch nicht gut.

Alle haben gemeint, dass ich es nie schaffen werde. Sie glauben es mir erst, wenn ich in einem Jahr zu ihnen komme und sage „1 Jahr Kollege“. Dieses Misstrauen macht einen nur stärker. Man wird auch sozial stärker. Ich fühle mich den Menschen, die rauchen, überlegen, weil ich Rauchen jetzt als persönliche Schwäche sehe.
 
[Positive Veränderungen nach dem Rauchen]
Auch als Junge muss ich sagen, es gibt viele Nichtrauchermädchen, die einen Nichtraucher bevorzugen. Zugleich habe ich ein nette Frau kennengelernt, die Nichtraucherin ist. Raucher und Nichtraucher passen da nicht zusammen, weil es immer den Nichtraucher stört. 
Nichtraucher zu sein kommt viel besser an, weil Rauchen eigentlich in der heutigen Gesellschaft Standard istZugleich habe ich gemerkt, dass ich am Ende des Monats erstaunlich viel Geld auf demKonto hatte. Geil oder??? Also diese Kippen haben mich unendlich viel Geld gekostet. 
Der eklige Geruch ist verschwunden an den Händen, außerdem stinkt man nimma aus dem Mund wie ein erloschenes Lagerfeuer.
Gesundheitlich geht es mir viel besser. Ich habe weniger Probleme mit dem Hals und Schleim. Kein Herzrasen oder Lungenschmerzen. Was die Kondition angeht, kann ich nicht viel sagen, aber die muss man sich immerhin antrainieren nach so einer lagen Raucherzeit. Es kann nur besser werden.  
 
[Negative Veränderungen nach dem Rauchen]
So wie es positive Seiten gibt, gibt es auch negative. Man hat sich an das Nichtrauchen gewöhnt und jetzt stört mich sehr arg das Passivrauchen. Ich hätte nie gedacht, dass es so schlimm ist. Man riecht ja viel besser nun.
M
an wünscht sich doch ab und zu mal eine Zigarette, aber das passiert meistens wenn ich alleine bin, und da würde keiner merken, wenn ich rauchen würde. Ich habe Nichtraucherträume, d.h. ich träume dass ich wieder angefangen habe, zu rauchen und das alles umsonst war. 
Auch
das Bier schmeckt nicht mehr so wie früher.  Ich könnte vielleicht mehr negative Aspekte aufschreiben, die das Rauchen befürworten, aber die positiven überwiegen doch das ganze.
 
[Persönliche Tips]
Das Rauchen einfach zu lassen von jetzt auf nachher ist mit Abstand die schwerste Methode aber auch die konsequenteste. Damit testet man sein eigenes ich – wie stark man ist. Ich bin psychisch sehr stark und wenn ich etwas sage, mach ich es auch.

Auch wenn es schwer ist, man kann sich in der Zeit, wo man rauchen würde einfach mit was anderem beschäftigen. Ich z.b. habe immer Kaugummis dabei oder einfach irgendwelche scharfen Bonbons benutzt. Kauen oder Lutschen bringt dich auf andere Gedanken und während du es im Mund hastkannst du eh nicht rauchen.
S
ich von Rauchern distanzieren, mehr mit Nichtrauchern was machen, ist wichtig. In der Schule einfach nicht mit rausgehen auf den Raucherhof. Oder in der Arbeit einfach ein Spaziergang machen. Einfach dran denken, wie viel Geld man spart, und an die eigene Gesundheit denken.

Das Leben ist so viel wert, dass es nicht wert ist, es kaputt zu machen. Man fühlt sich auf jeden Fall ganz anders, nämlich viel freier. Viele sagen „ob ich an dem sterbe oder überfahren werde, ist doch mir egal“. OK, stirbst du halt mit 60 als kaputter Mensch, und ich mit 80 als fitter Opi, leb vielleicht noch.Und wenn du hörst, dass du Krebs hast, dann vergeht dir das Lachen, weil du hättest es verhindern können vielleicht.
 
Ich hoffe, das lesen sich ein paar Leute durch und erkennen, dass das Rauchen scheiße ist. Ich hab mit meinen bald 20 noch ein ganzes leben vor mir und ein Leben lang zu rauchen, das will ich ganz sicher nicht.

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