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Mit dem Rauchen aufhören – so kann es gelingen

Rauchen ist nachweislich die Ursache für diverse, vielfach tödliche Krankheiten wie Lungenkrebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Osteoporose, Herzinfarkt, Schlaganfall, Impotenz und diverse Atemwegserkrankungen. Jeder Raucher weiß das, doch die Nikotinsucht ist stärker als die Erkenntnis. Wie hören Sie nun mit dem Rauchen auf?

Aufhören und dabei bleiben

Die meisten Raucherinnen und Raucher haben schon mindestens einmal das Laster aufgegeben, doch dann wurden sie rückfällig. Experten wissen, dass es am schwersten ist, dauerhaft Nichtraucher zu bleiben. In den meisten Fällen haben ehemalige Raucher hierfür mehrere Anläufe unternommen. Wichtig sind in jedem Fall die richtige Motivation sowie geeignete Mittel und Methoden für den Raucherstopp. Auch Strategien, welche einem Rückfall vorbeugen, geltend als entscheidend.

Welche Mittel und Methoden eignet sich zur Nikotinentwöhnung?

Die Schlusspunktmethode scheint sich am besten zu eignen. Dabei geben die Betroffenen das Rauchen abrupt auf und halten sich trotz großen Verlangens an den Vorsatz. Hierfür ist eine gewisse mentale und oft auch medizinische Unterstützung erforderlich. Ohne so eine Unterstützung beträgt die Erfolgsquote nur 3 – 6 %, wie der Psychologe Prof. Stephan Mühlig anmerkt, der die Raucherambulanz an der TU Chemnitz leitet und zum Thema forscht.

Es gibt auch die Methode, den Tabakkonsum allmählich zu reduzieren, die aber nur äußerst selten funktioniert. Prof. Mühlig weiß, woran das liegt: Es verführe zum Selbstbetrug, die psychische Abhängigkeit bleibe dabei erhalten, so der Suchtexperte. Das langsame Aufhören führe überwiegend dazu, dass die Raucher den Nikotinkonsum in Stresssituationen wieder erhöhen, bis sie irgendwann beim vorherigen Level angelangt sind.

Eine deutlich bessere Erfolgsquote zeigen verhaltenstherapeutische Gruppenprogramme. Je nach Teilnehmerzusammensetzung (Alter, Geschlecht, Dauer des bisherigen Rauchens) liegen die Erfolgschancen bei ~40 bis 65 %. Das lässt sich auch begründen: Eine Gruppe bietet zunächst einmal den Rückhalt von Gleichgesinnten, doch sie erzeugt auch einen hilfreichen sozialen Druck. Abschreckend wirkt allerdings für viele Teilnehmende, dass nicht jede Krankenkasse die Kosten übernimmt. Die Kurse von etwa fünf bis zehn einstündigen Sitzungen kosten ab 150 bis etwa 300 Euro. Einige der gesetzlichen Krankenkassen bezuschussen einmal pro Jahr so eine Maßnahme mit 70 bis 100 Euro, andere Kassen erstatten sogar den Gesamtbetrag.

Wer allerdings als Raucher richtig rechnet, stellt fest, dass die Kosten allein schon durch die Ersparnis für Zigaretten schon nach spätestens acht Wochen wieder eingespielt werden. Auch medizinische Mittel wie das Nikotinersatzpflaster und Nikotinkaugummis können sehr hilfreich sein. Auch hier mauern wiederum die meisten Krankenkassen bei der Kostenerstattung, was Experten bedauern.

Manche der Mittel sind frei erhältlich, aber nicht unbedingt wirksam. Andere wirken sehr gut, haben aber unter Umständen Nebenwirkungen und sind daher verschreibungspflichtig. Eine ärztliche Kontrolle ist dabei unerlässlich.

Einige Zahlen zum Rauchen und zum Raucherstopp

Schauen wir uns das Thema ein wenig aus dem Blickwinkel der Statistik an. Es ist für Aufhörwillige wichtig, solche Zahlen zu kennen, damit sie ihre Chancen auf eine Rauchentwöhnung richtig einschätzen können.

  • 28 % der jugendlichen und erwachsenen Menschen in Deutschland rauchen.
  • 93 % von ihnen wollen aufhören, 91 % haben es bereits mindestens einmal versucht, 32 % sogar schon dreimal oder häufiger.
  • Etwa die Hälfte der Aufhörwilligen würde am liebsten innerhalb der nächsten vier Wochen das Laster aufgeben.
  • 87 % nennen gesundheitliche Bedenken als ihr Hauptmotiv für den Rauchstopp, 37 % spüren schon gesundheitliche Folgen.
  • 61 % (Mehrfachnennungen möglich) hassen die Abhängigkeit von einer Sucht und wollen deshalb aufhören.
  • Finanzielle Gründe spielen für die knappe Hälfte der Befragten eine Rolle.
  • 19 % geht es um ihre Vorbildwirkung gegenüber Kindern und oft auch Kollegen.
  • Das Aufhören scheitert in 64 % der Fälle an Stresssituationen, bei 58 % der Betroffenen spielt das zu große Rauchverlangen (die reine Nikotinsucht) eine Rolle.
  • Hilfen beim Rauchstopp sind zu 41 % Bücher, zu 31 % der Nikotinersatz per Pflaster oder Kaugummi, zu 27 % die E-Zigarette, zu 23 % eine App mit Onlinekurs, zu 19 % die Akupunktur oder Hypnose und nur zu 8 % die Verhaltenstherapie in der Gruppe. Von solchen Angeboten wussten 22 % gar nichts.

Welche Rolle spielt die E-Zigarette bei der Raucherentwöhnung?

Die E-Zigarette hilft unter zwei Bedingungen bei der Raucherentwöhnung:

  • a) Das Rauchen hat bei der betroffenen Person den starken Charakter einer Gewohnheit und dient als Pausenritual sowie dem Stressabbau. Diese Rolle kann auch eine E-Zigarette übernehmen.
  • b) Stark nikotinabhängige Raucher dampfen Liquide mit Nikotin. Das Nikotin selbst ist weniger gefährlich als die Verbrennungsrückstände des Tabaks und vor allem des Zigarettenpapiers.

Mit dem Erkenntnisstand des Jahres 2023 ist Dampfen deutlich weniger gesundheitsgefährdend als Rauchen. Das geht unter anderem aus einer Studie hervor, die das britische Gesundheitsministerium in Auftrag gegeben hat. Dennoch halten Experten die E-Zigarette als Entwöhnungsmittel für umstritten vor allem deshalb, weil bislang in der EU und weltweit einheitliche Kontrollen der Inhaltsstoffe von Liquiden – vor allem ihres Nikotingehalts – fehlen.

Andere Inhaltsstoffe könnten langfristig schädlich sein, doch Langzeitstudien über Jahrzehnte gibt es noch nicht, weil es E-Zigaretten noch nicht so lange gibt. Die Sachlage ist also uneindeutig. Anzumerken ist, dass der Gruppe a) auch nikotinfreie E-Zigaretten bei der Raucherentwöhnung helfen. Das ist eine gute Nachricht.

Welche Motivation hilft am besten bei der Raucherentwöhnung?

Die beste Motivation ist der Schutz der eigenen Gesundheit. Dass andere Personen vor dem passiven Mitrauchen geschützt werden, versteht sich von selbst. Verantwortungslose Raucherinnen und Raucher, die in geschlossenen Räumen im Beisein anderer Menschen rauchen, gibt es kaum noch. In öffentlichen Räumen ist das Rauchen ohnehin untersagt. Es gilt aber, das eigene Leben und die eigene Gesundheit zu bewahren. Rauchen dürfte das Leben um rund zehn Jahre verkürzen, diese Erkenntnis ist in der Wissenschaft seit vielen Jahrzehnten Konsens.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum nennt 110.000 bis 140.000 Todesfälle pro Jahr in Deutschland, die direkt auf das Rauchen zurückzuführen sind. Immer noch sind auch ~3.300 Passivraucher betroffen, eine Zahl, die als skandalös gelten muss. Rauchen schädigt fast alle Organe bis hin zum Gehirn und der Psyche. Es gibt also ausreichend viele Gründe, damit aufzuhören.

Die Raucherentwöhnung ist schwer, das muss allen Aufhörwilligen bewusst sein. Nikotin ist ein Suchtmittel, dass binnen weniger Sekunden im Gehirn andockt und eine verheerende Macht entfaltet. Doch Rauchen ist auch tödlich. Wir helfen Ihnen, damit aufzuhören.